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Marc Biebers Skatkarriere (2.6.2006 - 9.9.2006)

Marc Biebers Skatkarriere

Hier erfahrt ihr alles über den Verlauf meiner „spielerischen“ Skatkarriere vom 2.6.2006 bis zum 9.9.2006.

Vorgeschichte:

Der größte Erfolg meiner bisherigen Skatlaufbahn war der 3. Platz mit der Mannschaft bei der Deutschen Schüler- und Jugendskatmeisterschaft 2001 in Freiburg. In meiner Zeit beim Skatverein „Mit Vieren“ Cuxhaven (vor dem Abitur) und auch in meinem ersten Jahr beim Skatverein „Bürgerbräu“ in Osnabrück konnte ich mich jeweils im oberen Drittel platzieren (will heißen: noch kein Vereinsmeistertitel; kein Wunder, dass ich dieses „Versagen“ mit dem Verfassen eines Buches über Regelstreitigkeiten beim Skat kompensieren musste). Von nun an will ich aber meine Skatabenteuer mit allen wichtigen und spannenden Details schriftlich festhalten.

Spielmodus:

Der Skatverein „Bürgerbräu“ in Osnabrück spielt alle zwei Wochen freitags ab 19 Uhr zwei Serien á 48 Spiele nach den Regeln der Internationalen Skatordnung. Zur ersten Serie wird der Tisch, an dem der jeweilige Spieler sitzt, ausgelost, zur zweiten Serie werden die Spieler nach ihrem Erstserienergebnis der Reihenfolge nach den einzelnen Tischen zugewiesen. Der Führende der Vereinsrangliste wird anhand der durchschnittlich an einem Abend bzw. in zwei  mitgespielten Serien erzielten Punkte ermittelt. Derzeit umfasst der Verein 13 Mitglieder.

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, mein 2. Jahr, 11. Spieltag (2.6.2006):

Stand vor diesem Spielabend: Mit 1920 Punkten im Schnitt belegte ich Platz 7 von 13. Zum 13. Platz hatte ich 590 Punkte Vorsprung, zum 4. Platz lediglich 37 Punkte Rückstand und auch der Rückstand zum 2. Platz betrug nur 108 Punkte. Lediglich der 1. Platz, der mir derzeit mit 320 Punkten voraus ist, kann von mir vermutlich nicht mehr erreicht werden. Mit 248 gewonnenen (86 %) und 35 verlorenen Spielen (14 %) bewege ich mich prozentual gesehen im oberen Drittel.

1. Serie: In der 1. Serie an Tisch 1 musste ich mich mit 829 Punkten zufrieden geben (Spielverhältnis 9:1, 279 Spielpunkte). Zwei andere Spieler bestimmten die Serie mit 1396 (Spielverhältnis 14:2) und 1224 Punkten (Spielverhältnis 10:1). Dabei konnte ich noch froh sein, nicht selbst wie der Letzte bei 662 Punkten (Spielverhältnis 8:2) hängen zu bleiben. Ärgerlich war das Spiel, das ich kurz vor Schluss verloren habe. Bei „36“ kam ich ans Spiel und hielt nach dem Drücken von „Herz-10, Herz-7“ in Hinterhand folgende Karten auf der Hand: „Herz-Bube, Karo-Bube, Kreuz-10, Kreuz-König, Kreuz-Dame, Kreuz-8, Herz-König, Herz-Dame, Karo-Ass, Karo-10“. An sich ein schönes Spiel, doch zu meinem Leidwesen saßen alle fünf Trümpfe bei Mittelhand und Vorhand konnte „Pik-Ass“ und „-10“ nach Hause bringen, wohingegen mir meine „Karo-10“ abgestochen wurde. Da zudem noch die „Herzen“ ungünstig saßen, konnte ich den Verlust dieses schönen Kreuzspiels nicht abwenden. Aber was wäre eine Serie ohne den berüchtigten „Pflichtkaputten“? Kurios war auch der Beginn der Serie: Das erste Kartenspiel, das verwendet werden sollte, enthielt manche Karten doppelt, und das zweite zum Spielen vorgesehene Kartenspiel umfasste nur 31 Karten (was nach dem zweiten „Vergeben“ bemerkt wurde). Selbst schuld, wenn man am Anfang einer Serie kein neues Kartenspiel verwenden will.

2. Serie: Als 5. nach der 1. Serie – von insgesamt 7 Spielern an diesem Abend (Negativrekord) – spielte ich die 2. Serie am zweiten Tisch. Der Anfang war geprägt von vielen schwer umkämpften Spielen, in denen jeweils vier bis fünf Trümpfe bei einem Gegenspieler saßen, aber es gab auch massive Spielfehler (Beispiel: Bei einem Spiel hält mein Mitspieler, der zweite Gegenspieler, vor dem vorletzten Stich in Hinterhand „Kreuz-Bube“, den letzten Trumpf im Spiel, und „Kreuz-Ass“, und als der Alleinspieler eine Karo-Standkarte spielt, wirft er das „Kreuz-Ass“ ab). Gegen Mitte der Serie – bis dahin lief es für mich gar nicht schlecht – hatte ich mit den Nullspielen zu kämpfen. Eigentlich gehört Null zu meinen Lieblingsspielen, doch in dieser Phase verlor ich drei (einfache) Nullspiele hintereinander. Bei einem Null – erhalten bei „23“ – hatte ich auf einen Kreuz gereizt, fand jedoch mit „Herz-9, Herz-7“ derart schlecht, dass ich auf den Null umsteigen musste. Aufgrund der Reizung schwante mir mit „Pik-8, Pik-10, Pik-Bube“ auf der Hand schon Böses (im Stock: „Kreuz-9, Pik-König“), zumal ich bereits einen Pik gedrückt hatte. Insofern war es zwar schmerzlich, aber keine Überraschung, auf Pik „erwischt“ zu werden. Noch abenteuerlicher war der andere „Notnull“, den ich spielen musste. Bei diesem hielt ich nach dem Drücken von „Kreuz-Ass, Kreuz-Dame“ diese Karten auf der Hand: „Pik-8, Pik-9, Pik-10, Herz-8, Herz-9, Herz-10, Karo-9, Karo-10, Karo-Bube, Karo-Ass“. Leider ist dieser Null an den Karos gescheitert, da – wie so oft – die 7 und die 8 auseinander saßen. Gegen Ende der Serie erhielt ich jedoch noch einmal einen ordentlichen „Powerschub“, der mich auf 1141 Punkte (Spielverhältnis 14:3, 551 Spielpunkte) kommen ließ. Der zweite Platz ging an denjenigen, der in der 1. Serie an meinem Tisch hinter mir landete, und zwar mit 1119 Punkten (Spielverhältnis 11:1). Demgegenüber musste sich der Letzte an diesem Tisch mit ordentlich erkämpften 658 Punkten (Spielverhältnis 6:0) begnügen. Erwähnenswert ist noch, dass mir während der 2. Serie noch ein genialer neuer Streitfall eingefallen ist – ein Erlebnis, das ich nicht mehr für möglich gehalten habe. Selbstverständlich bleibt dieser neue Streitfall bis zum richtigen Zeitpunkt unter Verschluss.

Endergebnis: Mit 1970 Punkten (Spielverhältnis 23:4, 830 Spielpunkte) konnte ich meinen Schnitt zwar halten, aber auch nicht wesentlich verbessern. Dieser wird in der nächsten Vereinsrangliste 1924 Punkte (+ 4 Punkte) betragen, womit ich meinen 7. Platz höchstwahrscheinlich noch behaupten kann.

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, mein 2. Jahr, 12. Spieltag (16.6.2006):

Stand vor diesem Spielabend: 1924 Punkte pro zwei gespielten Serien bedeuten nach wie vor den 7. Platz. Der Abstand zu Platz 4 beträgt sogar nur noch 33 Punkte (-4). Das Gewinn-/Verlustverhältnis der gespielten Spiele steht weiterhin bei 86 % zu 14 %.

1. Serie: Mit erneut nur 7 Spielern (wie schon in der Vorwoche Negativrekord) startete die 1. Serie mit mir an Tisch 1. Bei mir lief es von Anfang an gut, bis ich das Schlüsselspiel der ersten Serie zu bestreiten hatte, einen einfachen, dafür aber umso überheblicheren Grand (ohne eine Spitze) in Mittelhand. Nach vier Stichen führte ich noch auf der Hand: „Herz-Bube, Karo-Bube, Kreuz-Ass, Kreuz-Dame, Kreuz-9, Herz-Ass“. Gedrückt hatte ich u. a. die „Pik-10“, mein „Pik-Bube“ hatte den „Kreuz-Buben“ hervorgelockt, und „Pik-Ass“ wurde bereits geschmiert. Dummerweise hatten die Gegenspieler in den ersten vier Stichen schon 45 Augen erhalten, und im fünften Stich wurde mir in Mittelhand ausgerechnet „Kreuz-König“ von Vorhand vorgesetzt. Ich war geradezu zum Schnippeln verdammt und hoffte nach dem Beigeben von „Kreuz-9“, dass Hinterhand gedankenlos ihre „Kreuz-10“ nach Hause bringt – sofern sie dort überhaupt sitzt. Es ist sicher nicht schwer, sich vorzustellen, wie dumm ich aus der Wäsche geguckt habe, als Hinterhand „Kreuz-8“ legte (49 Augen für die Gegenspieler). Jetzt fehlte nur noch ein Herz-Einspiel, um mir die Serie zu versauen, doch auf einmal spielte Vorhand „Pik-König“. In dem Wissen um den Verbleib von „Pik-Ass“ und „Pik-10“ warf ich die „Kreuz-Dame“ ab und atmete erleichtert auf, als Hinterhand mit „Pik-Dame“ bedienen musste (59 Augen für die Gegenspieler). Nach diesem Spiel hatte ich keine Probleme mehr und kam am Ende nach einer Reihe schöner Spiele auf 1325 Punkte (Spielverhältnis 11:0, 655 Spielpunkte) bei insgesamt immerhin fünf eingepassten Spielen. Wie es an Vierertischen häufig zu beobachten ist, hatte sich der Spieler mit dem zweitbesten Resultat an meine Fersen geheftet: 1237 Punkte (Spielverhältnis 12:0). Auch der Drittplatzierte konnte sich mit 761 Punkten (Spielverhältnis 7:0) noch halbwegs akzeptabel ins Ziel retten. Der Letztplatzierte musste sich mit einer „Schnapspunktzahl“ von 444 Punkten (Spielverhältnis 9:4) begnügen und hatte dabei noch Glück: Sein letztes Spiel war ein Grand ohne vier Spitzen, den er nur gewonnen hat, weil auf sein blankes „Kreuz-Ass“ von einem Gegenspieler die blanke „Kreuz-10“ bedient werden musste. Das geübte Auge merkt sofort: Wäre dieses Spiel verloren gegangen, hätte der Letztplatzierte sogar die Schmach einer Minusserie erleiden müssen. Denn anstelle von 170 (120 + 50) Pluspunkten hätte es nämlich 290 (240 + 50) Minuspunkte gegeben, was ein Endergebnis von -16 Punkten bedeutet hätte.

2. Serie: In der 2. Serie an Tisch 1 ging es ordentlich zur Sache. Insgesamt gab es zwölf (!) kaputte Spiele. Alleine auf der Rückseite der Liste gingen sieben von zwölf Spielen verloren. Ein bedauernswerter Mitspieler hatte bei einem der kaputten Spiele nicht so viel Glück wie der Letztplatzierte der 1. Serie an Tisch 1 (s. o.): Sein Grand ohne vier Spitzen blieb bei 58 Punkten hängen. Ein einziges Bild hätte auf seine Vollen (u. a. alle Asse) fallen müssen, doch dieses eine Bild fällt eben manchmal nicht, selbst wenn man als Alleinspieler nur zwei Bilder auf der Hand hat. Noch bemerkenswerter war ein verlorener Grand mit einer Spitze, den ein anderer Mitspieler verloren hat. Nach einigen Stichen, die mir und dem anderen Gegenspieler 25 Augen beschert hatten, saß der Alleinspieler in Hinterhand, als Vorhand „Herz-Ass“ ausspielte. Da ich kein Herz hatte, überlegte ich lange, was ich schmieren sollte. Zur Auswahl standen der blanke „Karo-König“ und das zweifach besetzte „Pik-Ass“, wobei Pik bislang weder gespielt noch abgeworfen wurde. Auf Pik rechnete ich mir noch etwas aus, also dachte ich mir, der „Karo-König“ würde zur Erkundung des Sitzes der Herzen ausreichen. Viel klüger war ich allerdings nicht, als der Alleinspieler mit „Herz-9“ bediente (40 Augen für die Gegenspieler). Nun war es mein Partner, der lange darüber nachdachte, was er als nächstes spielen sollte. Schließlich kam die „Herz-10“ auf den Tisch, auf die ich rein instinktiv und ohne zu zögern mein „Pik-Ass“ donnerte. Das Entsetzen stand Vorhand in die Augen geschrieben, hatte sie von Herz doch ursprünglich immerhin „Herz-Ass, Herz-10, Herz-Dame, Herz-8, Herz-7“ auf der Hand. Umso größer war die Verwunderung, aber auch unsere Freude, als der Alleinspieler zähneknirschend den „Herz-König“ und damit den letzten Stich für uns herausrückte (65 Augen für die Gegenspieler). Von hier an waren ohnehin fast alle Spieler am Verzweifeln, weil in so ziemlich jedem Spiel vier oder fünf Trümpfe auf der Hand eines Gegenspielers saßen. Mich hat es zum Glück nicht so schlimm erwischt. Lediglich ein „Spaßnull“ wurde mir umgebogen. Eigentlich hätte ich aus der 2. Serie vom 11. Spieltag, in der ich drei Nullspiele hintereinander verloren hatte, meine Lehren ziehen müssen, aber trotz „Pik-8, Pik-9, Pik-10, Pik-Dame“ als einziger Schwachstelle auf der Hand verspürte ich einen zu starken Drang, das Spiel auszuprobieren. Leider lag mit dem „Pik-Buben“ der fünfte Pik im Skat, und die restlichen Piken saßen selbstverständlich auf einer Hand. Noch trauriger: vier Piken konnte ich noch loswerden, bevor die „Pik-7“ „endlich“ kam. Tja, anscheinend wird man wirklich nur aus permanentem Schaden klug…Nichtsdestotrotz war ich am Ende erneut Bestplatzierter mit 1243 Punkten (Spielverhältnis 9:1, 513 Spielpunkte). Die Punkteabstände zum jeweils Nächstplatzierten waren diesmal relativ hoch: Platz 2 mit 895 Punkten (Spielverhältnis 12:3) hatte 348 Punkte Rückstand auf mich, Platz 3 mit 548 Punkten (Spielverhältnis 9:5) hatte 347 Punkte Rückstand auf seinen Vordermann (also einen Punkt weniger Rückstand als Platz 2 auf mich), und die Differenz von Platz 4 mit 241 Punkten (Spielverhältnis 5:3) auf Platz 3 betrug 307 Punkte. Erwähnenswert ist noch, dass dieser letztplatzierte Spieler zwei Serien unterschiedlich wie Tag und Nacht erlebte: In der 1. Serie kam er noch auf über 1600 Punkte (Spielverhältnis 16:0) und war damit der Einzige, der nach der 1. Serie mehr Punkte als ich vorzuweisen hatte. Aber wie heißt es so schön: Abgerechnet wird zum Schluss. Wozu passt dieses Sprichwort besser als zum Skat?

Endergebnis: 2568 Punkte (Spielverhältnis 20:1, 1168 Spielpunkte) ist ein traumhaftes und vor allem mein bestes Resultat, seit ich in diesem Verein spiele. Mein Punktedurchschnitt klettert damit auf 1978 Punkte. Weil ich an diesem Abend das mit Abstand beste Ergebnis erzielen konnte (ca. 700 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten), wird in der nächsten Vereinsrangliste Platz 4 wieder mir gehören. Und da vor mir insbesondere der Spieler auf Platz 2 heute und in den letzten Wochen eine Schwächeperiode hatte, kann ich vielleicht bald aufs Podest vorstoßen…

Verbandsliga der Verbandsgruppe 45 (Landesverband 04), 4. Spieltag (24.6.2006):

Vorgeschichte: „Wisst ihr, dass wir zu Legenden werden können, wenn wir jetzt noch den Abstieg verhindern?“ Nach zwei Spieltagen belegt unser schöner Verein Platz 16, d. h. den letzten Platz, und zwar mit lediglich 03 Punkten. Die Teuto-Asse III aus Bad Rothenfelde auf Platz 15 haben es doch tatsächlich geschafft, mit 5000 Spielpunkten weniger als wir 05 Punkte, also zwei Punkte mehr zu erreichen! Apropos Teuto-Asse Bad Rothenfelde: Ratet mal, gegen wen der Skatverein Bürgerbräu am 1. Spieltag spielen durfte…Genau, gegen Teuto-Asse Bad Rothenfelde I, Teuto-Asse Bad Rothenfelde II und Teuto-Asse Bad Rothenfelde III – natürlich in Bad Rothenfelde. Kein Wunder, dass diese Wettbewerbsverzerrung uns einen Null-Punkte-Spieltag bescherte. Dummerweise endete auch der 2. Spieltag, an dem wir Heimrecht hatten, mit einem Null-Punkte-Debakel. Bis auf einen Spieler erzielten alle sehr schlechte Ergebnisse – insbesondere ich, der nach ca. fünf Jahren sein Liga-Comeback gab. Am 3. Spieltag konnten wenigstens 03 Punkte eingefahren werden – vermutlich zu wenig. Aber warum sollte es nicht möglich sein, zweimal hintereinander 05 oder 06 Punkte zu holen? Da die Karte bei mir momentan ganz gut läuft, bin ich an diesem 4. Spieltag mit von der Partie. Immerhin geht es um nichts weniger als darum, die mit Abstand größte Sportsensation seit Griechenlands Fußball-Europameisterschaftstitel 2004 zu schaffen.

1. Serie: Einen schlechteren Start hätte ich nicht erwischen können: Gleich mein erstes Spiel, ein Grand mit zwei Spitzen, ging wegen des überaus blöden Kartensitzes verloren. Danach brauchte ich viele kleine Spiele, um wieder Anschluss zu bekommen, und mit zwei dicken Grands gegen Ende bei nur noch einem kleinen verlorenen Spiel habe ich es wenigstens noch auf 948 Punkte gebracht (Spielverhältnis 12:2, 328 Spielpunkte). Damit war ich zwar nur der drittbeste Spieler am Tisch, hatte allerdings auch nur 150 Punkte Rückstand auf den Bestplatzierten. Im Endeffekt war mein Serienergebnis allerdings nicht von Bedeutung. Zwei meiner Mitspieler kamen zusammen nicht einmal auf 600 Punkte. Was das heißt, dürfte klar sein… Ergebnis: 0:3 Punkte

2. Serie: In der zweiten Serie hatte ich das Pech, an einen ziemlich guten (ehemaligen Zweitliga-)Spieler zu geraten. Ich dachte, genug Geschenke verteilt zu haben, als ich ihm – bekennender Sammler von Kugelschreibern – zu Beginn der Serie einen meiner edlen blauen (Billig-)Kugelschreiber feierlich überreicht hatte. Aber nein, vermutlich hat ihm genau das den nötigen Auftrieb gegeben. Er hat die Serie nicht nur mit 1375 Punkten dominiert, sondern mir auch noch ein schönes 7-Trumpf-Spiel u. a. mit „Pik-Bube, Herz-Bube, Karo-Bube, Trumpf-Ass“ und einer gedrückten „10“ kaputt gemacht. Da ich mich ansonsten aber ganz wacker geschlagen habe und im Vergleich zu meinem letzten Ligaauftritt gehörig steigern konnte, erreichte ich am Ende immerhin 983 Punkte (Spielverhältnis 10:1, 413 Spielpunkte). Meine Mitspieler konnten sich ebenfalls steigern, und zusammen kamen wir in dieser Serie auf 3967 Punkte. Dass das für drei Punkte nicht reichen würde, war uns klar – die beste Mannschaft in dieser Serie hatte sich über 4400 Punkte erspielt. Doch zumindest zwei Punkte hätten wir mit diesem Ergebnis gerne mit nach Hause genommen. Die Enttäuschung war natürlich groß, als wir erfuhren, dass die zweitbeste Mannschaft der 2. Serie 3968 Punkte erlangt hat. Das muss man sich einmal vorstellen: Wegen dieses einen Punktes Rückstand ging uns wieder einmal ein Ligapunkt flöten. Damit dürfte der Abstieg besiegelt sein, zumal wir nun mit lächerlichen vier Ligapunkten nach vier Spieltagen weiterhin abgeschlagen Tabellenletzter sind. Wenigstens konnte ich nebenbei noch ein wenig Werbung für „Skat: Streitfälle vor Gericht“ anbringen. Ob das etwas genützt hat, wird sich noch herausstellen. Ergebnis: 1:2 Punkte

Endergebnis: 1:5 Punkte sind eine erneute Blamage, aber immerhin war ich mich mit insgesamt 1931 Punkten (Spielverhältnis 22:3, 741 Spielpunkte) bester Spieler meiner Mannschaft. Dafür kann ich mir zwar nichts kaufen, doch es ist schön zu wissen, dass man auch in der Liga noch mithalten kann.

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, mein 2. Jahr, 13. Spieltag (30.6.2006):

Stand vor diesem Spielabend: 1978 Punkte haben mich auf Platz 4 gleiten lassen mit lediglich 4 Punkten Rückstand auf den dritten, 49 Punkten Rückstand auf den zweiten und 169 Punkten Rückstand auf den ersten Platz. Der Anteil der verlorenen Spiele beträgt bei mir mit 296 gewonnenen zu 40 verlorenen Spielen nach 12 Spielabenden weiterhin 14 %.

1. Serie: Über die Organisation war ich überhaupt nicht erfreut. Warum geht der Vereinsabend wie immer um 19 Uhr los, wenn Deutschland um 17 Uhr gegen Argentinien spielt und eine Verlängerung dabei absehbar ist? Ich gesellte mich schließlich nach bereits drei gespielten Runden als insgesamt zehnter Mitspieler dazu. Viel reißen konnte ich so natürlich nicht an diesem Vierertisch, vor allem aufgrund eines verlorenen Grands, der mich immer noch ärgert. In Vorhand hatte ich nach Skataufnahme auf der Hand: „Kreuz-Bube, Pik-Bube, Kreuz-10, Kreuz-König, Kreuz-9, Pik-Ass, Pik-König, Herz-10, Herz-König, Herz-8, Karo-Ass, Karo-8“. Gedrückt habe ich „Kreuz-10, Herz-10“. Leider musste ich im Verlauf des Spiels feststellen, dass Mittelhand „Herz-Bube, Karo-Bube“ auf der Hand hielt sowie „Pik-10, Karo-10“, die sie beide nach Hause bringen konnte, nachdem Hinterhand die Farben aufgemacht und ich geschnippelt hatte (bzw. schnippeln musste). Ich weiß immer noch nicht, ob ich den Grand durch besseres Spiel hätte gewinnen können – nach dem Abziehen der Bauern habe ich das Spiel immer wieder über Kreuz und Herz abgegeben –, ob es so oder so nicht zu gewinnen war oder ob ich es von vornherein nicht hätte spielen dürfen. Jedenfalls stand ich am Ende mit lächerlichen 568 Punkten da (Spielverhältnis 7:1, 208 Spielpunkte). Der Erstplatzierte, der schon ein „argentinisches“ 6:0 vorweisen konnte, als die Serie für mich gerade erst begann, kam auf 1531 Punkte (Spielverhältnis 14:0), und auch die verbliebenen Mitspieler konnten sich mit 856 Punkten (Spielverhältnis 10:1) und 781 Punkten (Spielverhältnis 10:2) vor mir positionieren.

2. Serie: Die 2. Serie (Dreiertisch) lief für mich ein wenig besser, aber auch alles andere als gut. Wieder ging ein Grand verloren, bei dem ich diesmal den „Kreuz-Buben“, alle vier Asse und eine 10 hatte. Leider war das „Herz-Ass“, das ich schon beim ersten Stich in Mittelhand einsetzen musste, blank, und so kam es, wie ein realistischer Spieler es erwartet hätte. Ein sensationelles Nullspiel tröstete mich jedoch schnell wieder. Mit „Kreuz-10, Kreuz-Dame, Pik-7, Pik-Dame, Herz-Bube, Karo-7, Karo-8, Karo-9, Karo-Bube, Karo-Dame“ hielt ich in Hinterhand trotzig „23“ und kam ans Spiel. Durch den Skat – „Pik-Bube, Herz-Dame“ – wurde das anvisierte Nullspiel leider noch schlechter, denn nun umfasste mein Blatt „Kreuz-10, Kreuz-Dame, Pik-7, Pik-Bube, Pik-Dame, Herz-Bube, Herz-Dame, Karo-7, Karo-8, Karo-9, Karo-Bube, Karo-Dame“. Nach dem Drücken von „Kreuz-Dame, Herz-Dame“ spielte ich also einen Null mit „Kreuz-10 (blank!), Pik-7, Pik-Bube, Pik-Dame (na ja!), Herz-Bube (blank!), Karo-7, Karo-8, Karo-9, Karo-Bube, Karo-Dame (wenigstens eine dichte Farbe…)“. Vorhand spielte „Herz-10“ aus und ich dachte bereits, es sei vorbei, doch Mittelhand übernahm – ich weiß nicht, ob sie musste oder nicht – mit „Herz-König“, so dass ich meinen blanken „Herz-Buben“ entsorgen konnte. Als Herz weiterkam, schmiss ich natürlich meine blanke „Kreuz-10“ ab. Der nicht weniger trotzige Gegenspieler in Vorhand brachte daraufhin die „Kreuz-7“, woran ich mich mit „Pik-Dame“ beteiligte. Nachdem noch die Karos geklärt wurden, konnte mich der Sitz der Piken nicht mehr gefährden und ein wahnsinniges Nullspiel war wider Erwarten gewonnen. So eng wie dieses Spiel gestaltete sich die gesamte Serie bzw. deren Ausgang. Mit 885 Punkten (Spielverhältnis 11:2, 275 Spielpunkte) belegte ich knapp den ersten Platz, gefolgt von einem Mitspieler mit 863 Punkten (Spielverhältnis 10:2) und vom anderen Mitspieler – meinem derzeitigen Konkurrenten um Platz 3, auf den ich vor diesem Spielabend 4 Punkte Rückstand hatte und mit dem ich bereits in der 1. Serie zusammenspielen durfte –  mit 723 Punkten (Spielverhältnis 8:2).

Endergebnis: 1453 Punkte (Spielverhältnis 18:3, 483 Spielpunkte) sind ein Ergebnis, das ich ganz schnell vergessen muss und das sich vor allem nicht wiederholen darf. Dies ist ein herber Rückschlag für meine Ambitionen, wenigstens den zweiten Platz zu erklimmen. Mein Schnitt wird damit auf 1937 Punkte fallen (-41), womit ich beim nächsten Mal voraussichtlich den 6. Platz belege.

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, mein 2. Jahr, 14. Spieltag (14.7.2006):

Stand vor diesem Spielabend: Mit 1938 Punkten (keine Ahnung, wo der „zusätzliche“ Punkt herkommt) bin ich lediglich auf den 5. Platz abgerutscht mit nur 4 Punkten Rückstand auf Platz 3. Der Anteil der verlorenen Spiele (14 %) hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht verändert (wird er es je?).

1. Serie: Vor Beginn der 1. Serie konnten wir – heute insgesamt 9 an der Zahl – einen Gast begrüßen, der sich uns vielleicht bald als Mitglied anschließen wird. Leider hatte ich nicht das Vergnügen, eine Serie mit ihm zu spielen, aber dazu wird es hoffentlich nächstes Mal kommen. Ob ich dann auch wieder so viel Kartenglück habe? Die 1. Serie verlief für mich nämlich sehr erfreulich mit 1119 Punkten (Spielverhältnis 12:2, 459 Spielpunkte), wobei meine Mitspieler 928 (Spielverhältnis 7:0) und 662 Punkte (Spielverhältnis 10:4) erreichten. Besonders das letzte Spiel war die Krönung schlechthin, als ich in Vorhand zu meinem Blatt, u. a. „Pik-Bube, Pik-10, Pik-König, Pik-7, Herz-Ass, Herz-10“, noch „Kreuz-Bube, Pik-Ass“ zum Schneider-Grand fand. Schlechter war die Findung, als ich bei einem vorherigen Spiel nach dem „reizlosen“ Passen von Mittel- und Hinterhand ohne Jungs und lange Farben, aber mit allen vier Assen „18“ sagte und ans Spiel kam. Im Skat lagen zwei Pik-Luschen, aber meinen „Notnull“ u. a. mit „Kreuz-8, Kreuz-König, Pik-8, Pik-Dame, Pik-König, Pik-Ass“ hätte ich sogar beinahe noch gewonnen (genauso wie ich auf das Blatt vermutlich einen Grand ohne vier Spitzen beinahe gewonnen – = 240 Minuspunkte – hätte). Einen anderen Null mit „Pik-8, Pik-9, Pik-Bube, Pik-Dame“ als Schwachstelle habe ich dank eines Sitzes der restlichen Piken von 2:2 sogar wirklich gewonnen (im Gegensatz zu einem fast identischen Null in der 2. Serie am 12. Spieltag). Das blieb allerdings nicht die einzige Überraschung, denn ich beendete die 1. Serie nicht nur als bester Spieler insgesamt, sondern auch als einziger Spieler, der es über 1000 Punkte brachte.

2. Serie: Die 2. Serie begann für mich mit zwei Grands in den ersten zwei Spielen, und wie es dann kommen musste, wurde ich im dritten Spiel übermütig. Einen von mir gereizten Herz ohne fünf Spitzen erhielt ich bei „36“. Was lag im Skat? Der „Herz-Bube“, der demjenigen Mitspieler, welcher mich auf „36“ „hochgetrieben“ hatte, einen Schneider-Grand beschert hätte, mir hingegen arge Probleme bereitete. Da ich auch mit nur 6 Trümpfen in Mittelhand eine realistische Schneider-Chance hatte, spielte ich trotzdem den Herz. Die „realistische Schneider-Chance“ war jedoch schon nach dem ersten Stich, „Pik-10, (mein blankes) „Pik-Ass“, „Herz-Ass“, auf null gesunken (also wirklich auf null, nicht auf 23). Es kann leider nicht immer ein Anzeichen dafür geben, dass eine Farbe ziemlich lang bei einem Mitspieler sitzt. Nichtsdestotrotz habe ich es mir nicht nehmen lassen, das Spiel mit 62 Augen zu „gewinnen“. Bis zum „Seitenwechsel“ (also bis zum Wenden der Spielliste) spielte ich daraufhin nur noch sichere Spiele, wohingegen einer meiner Mitspieler (der Zweitplatzierte an meinem Tisch in der 1. Serie) zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg zu einer vorzüglichen Serie war: 512 Spielpunkte, Spielverhältnis 11:0. Doch die berüchtigte „zweite Seite“ sollte einen totalen Umschwung zu meinen Gunsten bewirken: Zuerst verlor besagter Mitspieler drei Spiele in Folge – besonders mies war das Spiel, das er nur dadurch verlor, dass ich ihn auf „kurzem Wege“ blank anspielte („Trumpf-Ass“ stach zwar ins Leere, wurde dafür aber nach Hause gebracht, und „Trumpf-10“ erwischte die „10“ meiner blanken Farbe). Anschließend bekam ich viele gute Spiele hintereinander, und ich nahm alles dankend mit, sogar das letzte Spiel, einen Null, den ich mit den bzw. trotz der drei besten Bauern spielen musste. Am Ende kam ich auf 1301 Punkte (Spielverhältnis 12:1, 591 Spielpunkte), wohingegen der zu „Seitenbeginn“ noch starke Mitspieler auf 954 Punkte (Spielverhältnis 12:3) abrutschte. Der dritte Mitspieler, der sich sein einziges Verlustspiel auch noch selbst kaputt gemacht hatte – mein „Trumpf-Ass“ hat sich gefreut, als unnötigerweise „Trumpf-10“ gezogen wurde –, musste sich mit 650 Punkten begnügen (Spielverhältnis 7:1). Nach der Serie spielte ich mit meinen beiden Mitspielern noch einen „Bierlachs“, doch auch dieses Vergnügen währte aufgrund meines Kartenglücks nur kurz. Da bleibt nur zu hoffen, dass ich nicht wieder zu viel Glück auf einmal ver- oder sogar gleich mein ganzes Glück aufgebraucht habe.

Endergebnis: 2420 Punkte (Spielverhältnis 24:3, 1050 Spielpunkte) und ein daraus resultierender 1. Platz an diesem Abend können sich sehen lassen. Wenn ich noch mehr Konstanz in mein Spiel bekomme und solche Aneinanderkettungen von unglücklichen Umständen wie am 13. Spieltag vermeiden kann, sollte es mir mittelfristig gelingen, ganz oben mitzuspielen. Vom Ergebnis her hat sich dieser Spielabend in jedem Fall gelohnt, da die Mitspieler auf Platz 3 und 4 der Rangliste nicht anwesend waren. Das heißt: Mit 1972 Punkten werde ich wieder Platz 3 einnehmen – mit 55 Punkten Rückstand auf den Spieler, der Platz 2 belegt und mangels Anwesenheit ebenfalls nichts Positives für sein Ergebnis tun konnte (eigentlich wäre es besser, wenn er immer mitspielte, denn früher oder später würde er sich seinen Punkteschnitt ganz allein ruinieren). Hm, das klingt so, als würde es nur ums Ergebnis gehen, aber der Abend hat mir unabhängig vom Ergebnis viel Freude bereitet. Und noch wesentlich mehr habe ich darüber gefreut, dass in unserem Vereinslokal eine nette und attraktive neue Bedienung in meinem Alter eingestellt wurde…

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, mein 2. Jahr, 15. Spieltag (28.7.2006):

Stand vor diesem Spielabend: 1972 Punkte bedeuten wie erwartet Platz 3 mit 55 Punkten Rückstand auf Platz 2. Interessanter sind allerdings die 30 und 32 Punkte Vorsprung auf Platz 4 und 5, wie sich im Verlauf dieses Berichts herausstellen wird. Immerhin hat sich – vermutlich zum letzten Mal in diesem Jahr – das Verhältnis der verlorenen Spiele auf 13 % verbessert.

1. Serie: Da ich meinen tollen Parkplatz in der Nebenstraße nicht verlieren wollte, bin ich trotz strömenden Regens mit dem Fahrrad zum Vereinslokal gefahren – wobei mir auch noch mein Fahrradsattel durchgebrochen ist. Demnach bin ich total durchnässt und mit wundem Hintern angekommen, aber nicht nur das: Dank fast durchgehender letzter Korrekturarbeiten an „Skat: Streitfälle vor Gericht“ von Donnerstagmittag bis Freitagabend (Anruf vom Verlag am Donnerstag: „Wir gehen Montag in Druck!“) war ich auch übermüdet. Dazu gesellte sich eine ordentliche Portion Frust, weil ich immer noch keine weibliche Begleitung für die 30-Jahr-Feier am 5. August habe. Nicht einmal die jungen Bedienungen vom „Bürgerbräu“ stehen zur Verfügung, denn sie sind allesamt vergeben und dürfen sich außerdem arbeitsvertraglich nicht mit „Gästen“ einlassen. Zudem ist eine davon angeblich mit dem Niedersächsischen Meister im Taekwondo zusammen, so dass ich mich lieber noch einmal in meinem juristischen Fachbereich umschaue. Jedenfalls sollte klar sein, dass die Zeichen nicht unbedingt günstig für eine gute Serie standen. Viel schlimmer noch: Es sollte einer dieser Abende werden, an denen gar nichts klappt, an denen immer die falschen Karten im Skat liegen und die Kartenverteilung immer extrem zum eigenen Nachteil gestaltet ist. Die letztendlichen Ausmaße der Katastrophe habe ich natürlich selbst zu verantworten, da ich den Erfolg mit meiner spielerischen Arroganz erzwingen wollte. Zwei Kreuzspiele sollen die eben skizzierte Situation widerspiegeln. Beim ersten habe ich folgende Karten auf der Hand: „Kreuz-Bube, Herz-Bube, Karo-Bube, Kreuz-König, Kreuz-Dame, Pik-10, Pik-König, Pik-Dame, Pik-9, Karo-10“. Wie kann man auch so blöd sein und mehr als „22“ auf dieses Blatt bieten? Im Skat lagen „Herz-Dame, Herz-9“ (bravo!), so dass ich nach dem Drücken von „Herz-Dame, Karo-10“ den Kreuz probieren musste und baden ging. Die Trümpfe saßen so ungünstig, dass ich irgendwann begonnen habe, meine Piken wegzuschmeißen. Ich bin sogar alle, auch die 10, recht günstig losgeworden, aber ein Trumpfstich der Gegenpartei im letzten Stich machte mir das Spiel kaputt. Noch mehr ärgert mich aber das andere Kreuzspiel. Nach dem Drücken von „Herz-10, Karo-8“ hielt ich dabei in Mittelhand auf der Hand: „Kreuz-Bube, Pik-Bube, Kreuz-10, Kreuz-König, Kreuz-Dame, Kreuz-8, Pik-10, Pik-9, Pik-7, Herz-Dame“. Da Vorhand einen Pik gereizt hatte, sah ich das Unheil bereits kommen, das sich bewahrheitete, als mir „Pik-König“ vorgesetzt wurde. Ich ging schon extra mit „Pik-10“ ran, aber Hinterhand konnte den Stich gleich mit ihrem einzigen Trumpf einsacken. Dann wurde Vorhand ausgerechnet mit „Herz“, das ich einmal bedienen musste, ans Spiel gebracht, und nach zwei weiteren Pikstichen und auch noch einem Trumpfstich war das Spiel gelaufen. Einen dritten Kaputten habe ich mir ebenfalls noch geleistet, so dass ich am Ende auf 649 Punkte (Spielverhältnis 10:3, 179 Spielpunkte) kam und 3. am Tisch wurde. Die Mitspieler vor mir hatten 768 Punkte (Spielverhältnis 7:2) und 1303 Punkte (Spielverhältnis 12:1), wobei Letztgenannter dank 6 Spielen auf der Rückseite in die ganz hohen Gefilde vorstoßen konnte. Doch damit hatte ich das Schlimmste noch nicht überstanden. In der zweiten Serie sollten meine Mitspieler fast identische Ergebnisse vorweisen können. Nur bei mir sollte es noch weiter bergab gehen…

2. Serie: Die 2. Serie war ein einziger Kampf. Recht schnell verlor ich gleich 3 Spiele, die ich jeweils bei „18“ erhalten hatte, wegen unmöglicher Findungen und (Trumpf-)Verteilungen. Danach ging es nur noch ums Überleben. Zwei Handspiele mit jeweils 6 bzw. 5 Trümpfen dagegen konnte ich knapp gewinnen, und ein weiteres, in der Verzweiflung gespieltes Handspiel konnte ich auch für mich entschieden. Dabei machte meine blanke „Pik-10“ dank eines Anspiels unter dem Ass einen Stich, und meine blanke „Kreuz-9“ ging auf „Kreuz-König“ und „Kreuz-Dame“ weg, obwohl „Kreuz-Ass“ und „Kreuz-10“ weder auf meiner Hand waren, noch im Skat lagen. Unrühmlicher Höhepunkt meiner Misere war allerdings ein Null, den ich mit „Karo-7, Karo-10, Karo-Dame“ und „Pik-8, Pik-9“ als Schwachstellen reizte. Durch den Skat gesellten sich „Karo-König“, „Karo-Ass“ dazu – das war der Augenblick, in dem mir klar wurde, dass ich, selbst wenn ich dieses Spiel gewinne, den Spielabend abhaken und vergessen sollte. Nach dem Drücken von „Pik-8, Pik-9“ hatte ich wenigstens das Glück, dass mir in Mittelhand der blanke „Karo-Bube“ vorgesetzt wurde. Meine Mitspieler waren auf solche „Almosen“ nicht angewiesen und erspielten sich 798 Punkte (Spielverhältnis 9:2) bzw. 1368 Punkte (Spielverhältnis 12:0). Verblüffend, wie diese Ergebnisse meiner Mitspieler denen aus der 1. Serie glichen (768 und 1303 Punkte). Ich „begnügte“ mich demgegenüber mit fast der Hälfte aus der 1. Serie, genauer gesagt mit 385 Punkten (Spielverhältnis 8:3, 55 Spielpunkte).

Endergebnis: 1034 Punkte (Spielverhältnis 18:6, 234 Spielpunkte) stellen vermutlich einen neuen Negativrekord dar. Mit nunmehr 1909 Punkten werde ich voraussichtlich auf den 7. oder 8. Platz zurückfallen, aber vielleicht ist das eine heilsame Erfahrung. Obwohl ich hauptsächlich aus Spaß spiele, schwingt bei allem, was ich mache, ein unglaublicher Ehrgeiz mit. Gerade beim Skat gibt man sich leicht der Lächerlichkeit preis, wenn man zu viele Spiele verliert und dadurch unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. So etwas hat man gerade als junger Skatspieler im Hinterkopf, der ja, obwohl er sich bereits „bewiesen“ hat, von den älteren Kollegen oftmals nur müde belächelt wird. Doch ich werde beim nächsten Mal vorsichtiger reizen, ohne ans Ergebnis zu denken. Es klingt so, als sei das ein Widerspruch in sich, doch vielleicht stellt es eine gute Möglichkeit dar, das Spiel auch an schlechten Tagen genießen zu können.

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, interner Jubiläumspreisskat zum 30-jährigen Vereinsbestehen (5.8.2006):

Bei der 30-Jahr-Feier eines Skatvereins stehen natürlich der Spaß und eine interessante Rahmengestaltung im Vordergrund. Nichtsdestotrotz möchte ich, da in dieser Rubrik die spielerischen Aspekte im Vordergrund stehen, auch auf eben jene kurz eingehen. Gespielt wurden zwei 24er-Serien, was erst einmal zu Verwirrung führte. Mit 11 Spielern hatten wir zwei Vierertische und einen Dreiertisch. Während die Vierertische brav bis zum 24. Spiel spielten, wollten die Spiele am Dreiertisch zu unserer Verwunderung einfach nicht aufhören. Der Dreiertisch hatte die Anweisung, bis zum 24. Spiel zu spielen, so verstanden, dass jeder Spieler bei 24 Spielen mitspielen sollte. Dafür muss man am Dreiertisch (und selbstverständlich auch beim Vierertisch) allerdings bis zum 32. Spiel spielen. Dabei sollte jeder Spieler nur bei 18 Spielen mitspielen, so wie sich das gehört, wenn man bis zum 24. Spiel spielt. Da soll noch einer behaupten, jeder verstünde die Unterschiede zwischen Dreier- und Vierertischen…Die notwendige Streichung der letzten beiden am Dreiertisch gespielten Runden erwies sich übrigens für einen Mitspieler, der dadurch über 500 Punkte verlor und deswegen in der zweiten Serie nicht an den ersten, sondern an den dritten Tisch kam, als besonders fatal (und dort lief es mit insgesamt -10 Punkten noch schlechter für ihn). Ich konnte mich jedenfalls nicht ganz oben platzieren. Vermutlich bin ich mit meinen 800 + x Punkten irgendwo im Mittelfeld gelandet. Zur Erklärung: Weder hatte ich etwas zum Schreiben dabei, um meine Punkte zu notieren, noch habe ich Einsicht in die Ergebnisliste genommen. Das war auch nicht nötig bei den vielen Grands, die an meinen Tischen an mir vorübergingen. Gerade in der 1. Serie hatte ich mich schnell daran gewöhnt, 72, 96 und 120 Pluspunkte anzuschreiben – wohingegen ich mich mit 3:0 Spielen begnügen musste. In der 2. Serie lief es nicht anders. Immerhin wäre ich mit ehrbaren 4:0 Spielen vom Tisch gegangen, wenn dieses blöde letzte Spiel nicht gewesen wäre. In Vorhand wollte ich einen nicht sonderlich starken, aber durchaus zu gewinnenden Pik spielen und kam bei „20“ ans Spiel. Nach einer alles andere als tollen Findung hielt ich schließlich auf der Hand: „Kreuz-7, Kreuz-Bube, Kreuz-Ass, Pik-7, Pik-9, Pik-Dame, Pik-König, Herz-10, Karo-7, Karo-9, Karo-Dame, Karo-Ass“. Der Pik mit „Kreuz-7, Herz-10“ als Drückung erschien mir zu schwach, weswegen ich lieber auf den Null setzte mit „Kreuz-Ass, Herz-10“ im Stock. Mir war von Anfang klar, dass ich mangels anderweitiger sicherer Ausspielkarte „Kreuz-7“ bringen musste – wer bringt denn anschließend schon Kreuz wieder? Der Gegenspieler in Mittelhand tat es und machte dadurch mein Spiel kaputt. Ein Mitspieler vom Nebentisch (50 Jahre Skaterfahrung mit einigen Turniererfolgen) meinte zu mir: „Das zeigt nur, dass XY nicht Skat spielen kann. Ich hätte es immer genauso gemacht wie du.“ Diese Aussage tröstete mich ein wenig, genauso wie der Umstand, dass XY ganz nebenbei auch noch „Pik-8, Pik-10, Pik-Bube, Pik-Ass“ führte. Letztlich war es aber in Ordnung, dass ich nicht ganz oben gelandet bin, weil es für die Bestplatzierten nur alkoholische Preise gab und ich als Antialkoholiker in die dumme Lage geraten wäre, das gewonnene Zeug verschenken zu müssen (später bin ich dennoch in diese Lage geraten, wie ihr noch sehen werdet). Viel wichtiger war ohnehin das ganze Drumherum. Los ging der Spaß um 14:30 Uhr, wobei die Fotos aus 30 Jahren Vereinsgeschichte im Vordergrund standen. Höhepunkt war der (heute leider schon mehrfach wieder gebrochene) Weltrekord im Dauerskatspielen Ende der Siebziger. Auf den entsprechenden Fotos sahen meine Mitspieler, sofern sie noch unter uns weilten, ganz schön fertig, fast schon „unkenntlich“ aus. Aber auch bei den anderen Fotos hätte ich einige Leute in ihrer „jungen“ Erscheinung niemals wieder erkannt – andere hingegen haben ihren äußeren Erscheinungsstil lediglich modernisiert (Bärte heute und damals sind eben zwei verschiedene Dimensionen). Nach der „Fotoshow“ gab es Kaffee und Kuchen, wobei ich die Gelegenheit hatte, die „Spielerfrauen“ mal näher kennen zu lernen – eine angenehme und heilsame Erfahrung, wenn man sich ansonsten lieber mit den jungen weiblichen Bedienungen beschäftigt. Um 16:30 Uhr spielten die Männer ihre Skatrunden, während die Frauen die Zeit zum Kniffeln nutzen (und im Gegensatz zu den Männern alle einen erspielten Preis bekamen, allerdings in Blumenform). Hiernach sollten noch zwei Höhepunkte folgen. Gemeint ist zum einen das Abendessen, das mit Naturschinken, Baguette und diversen Salaten sehr zu gefallen wusste. Zwar schränkten die drei vollen Teller, die ich mir gönnte, meine Bewegungsfreiheit für den Rest des Abends ein, aber das war es mir wert. Tanzen wollte ich ohne Begleitung sowieso nicht, und bei der Musik, die gespielt wurde, war ich auch froh, keine Begleitung zu haben. „Fred, der Keyboarder“ ist zwar ein sympathischer Mann, aber seine alten Tanzlieder und Schnulzen, vorgetragen mit seiner extrem hohen Stimme, waren überhaupt nicht mein Fall. Eine Geschmacksfrage will ich jedoch nicht als Kritikpunkt darstellen, und bis 22 Uhr, zum zweiten Höhepunkt, konnte ich es gerade noch aushalten. Dann begann nämlich die große Tombola, für die wir nach dem Abendessen jeder maximal 7 Lose á 2 € kaufen durften. Dadurch, dass auch die Begleitungen Lose kaufen durften, aber zum Teil (wie z. B. bei mir, aber nicht nur bei mir) fehlten, kam ich sogar noch an ein achtes Los. Von den Preisen hatte es mir eine Art Jagdtaschenmesser von Anfang an angetan. Der erste Preis, den ich jedoch gewann, war eine Bürste zum Rückenschrubben unter der Dusche. Ich hätte wohl nicht „Die gewinne bestimmt ich“ murmeln dürfen, als der Bürste eine meiner Losnummern zugeordnet wurde. Direkt vor der Verlosung des Jagdtaschenmessers gewann mein zweites Los, was mir einen Taschenrechner und eine Flasche Rotwein einbrachte. Die Wahrscheinlichkeit sprach nun nicht unbedingt dafür, dass mir direkt im Anschluss auch noch das Jagdtaschenmesser zugeteilt wird, doch als Ausgleich für mein mangelndes Kartenglück gewann ich mit meinem dritten Los fast schon wundersam das Messer (das sich inzwischen als viel zu gefährlich herausgestellt hat – Hilfe!). Endgültig zum „Messer-Mann“ mutierte ich, als mir im weiteren Verlauf der Tombola auch noch drei hübsche Küchenmesser zugelost wurden. Damit hatte ich alle Messer gewonnen, die „im Angebot“ waren. Sogar über einen fünften Treffer durfte ich mich noch freuen, der mir zwei kleine Lampen und einen Riesling bescherte (wohin nur mit dem Gesöff?). Wenn fünf von acht Losen gewinnen, kann man zufrieden sein und hat seine 16 € nicht zum Fenster rausgeworfen. Mein Nebenmann – der Mitspieler, der mir meinen Null Ende der zweiten Serie kaputt gemacht hatte – konnte demgegenüber bei fünf gekauften Losen keinen einzigen Gewinn verbuchen. Als späte „Rache des Schicksals“ kann man das jedoch nicht bezeichnen, denn er war froh über sein „Unglück“: „In mehreren Jahrzehnten Ehe hat sich ohnehin schon viel zu viel Plunder angesammelt.“ Nachdem alle ihre Preise in extra bereitgestellten Tragetaschen verstaut hatten, konnte der Abend mit „Freds Gassenhauern“ gemütlich ausklingen (Ende kurz nach Mitternacht). Unschöne Vorfälle gab es keine; die ereigneten sich eine Etage weiter unten bei der Kegelbahn, wo irgendein Schnöselunternehmen seine Betriebsfeier abhielt. Einer von denen hatte irgendetwas angestellt und dadurch entsetzliches Nasenbluten bekommen, womit das Waschbecken in der Herrentoilette ruiniert wurde (und zudem noch beinahe mein Appetit). Ein anderer von denen schaffte es irgendwie, sich durch eine Glastür zu schmeißen, wobei die Berichterstattung hinsichtlich des Punktes, ob er davor oder danach kreidebleich war, uneinheitlich ausfiel. Ein Glück, dass ich stattdessen eine schöne Jubiläumsfeier hatte. Eine Jubiläumsfeier, bei der ich lustigerweise der Einzige war, der im Anzug erschien. Das kommt davon, wenn man sich nicht vorher über den Dresscode informiert. Wenigstens die Krawatte habe ich ausgespart – nachdem ein halbstündiger Bindeversuch nicht den gewünschten Erfolg hatte. Noch mehr Probleme als die Krawatte bereitete mir nach meiner Heimkehr der „Cola-Schock“. Da ich keine alkoholischen Getränke zu mir genommen, sondern nur Cola getrunken hatte, hatten sich über den Tag hinweg über zehn getrunkene 0,3-l-Colagläser in meinem Körper angesammelt (na ja, nicht die Gläser, aber deren Inhalt). Bis 3 Uhr konnte ich überhaupt nicht schlafen, danach nur unregelmäßig. Aber wozu soll man auch schlafen? Wenn ich stattdessen fleißig arbeite, vergeht die Zeit bis zum 35-jährigen Vereinsjubiläum viel schneller.

Skatverein "Bürgerbräu" in Osnabrück, mein 2. Jahr, 16. Spieltag (11.8.2006): Musste für mich wegen Bayern – Dortmund leider ausfallen…

Skatverein „Bürgerbräu“ in Osnabrück, mein 2. Jahr, 17. Spieltag (25.8.2006):

Stand vor diesem Spielabend: 1909 Punkte halten mich allen bösen Vorahnungen zum Trotz vorerst auf dem 5. Platz mit 31 (47/118/244) Punkten Rückstand auf Platz 4 (3/2/1). Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass der Anteil meiner verlorenen Spiele wieder von 13 % auf 14 % gefallen ist.

1. Serie: Da ich an diesem Spielabend ein Gratisexemplar von „Skat: Streitfälle vor Gericht“ für den Punktbesten ausgelobt hatte, legten sich natürlich alle ins Zeug. Sogar ein Gast aus Münster beehrte uns, weil er ein „Opfer“ meiner Mailwerbeaktion war. Mit ihm hatte ich allerdings erst in der 2. Serie das Vergnügen. Die 1. Serie verlief für mich ganz ordentlich. Vor allem zwei Spiele sind mir dabei in Erinnerung geblieben. Zum einen reizte ich einen schwachen, aber machbaren „Null“ mit dem blanken „Pik-Ass“ als gröbster Schwachstelle. Als ich ans Spiel kam, lagen im Skat natürlich „Pik-Bube, Pik-König“. Was das bedeutet, dürfte allen klar sein. Nach diesem Schema verliefen übrigens alle meine Verlustspiele an diesem Abend, woraus folgt: Ich sollte wieder vorsichtiger reizen. Zum anderen gab es ein wahnsinniges Pikspiel, bei dem ich Gegenspieler war. Mein Partner in Vorhand machte gleich zum ersten Stich einen tollen Spielzug und spielte die „Pik-Dame“ aus, also Trumpf, obwohl er fünf Trümpfe auf der Hand hatte. Anhand der Reizung des Alleinspielers wusste er, dass ich in Mittelhand den „Kreuz-Buben“ als voraussichtlich einzigen Trumpf hatte. Genauso war es auch, wodurch ich ans Spiel kam. Daraufhin spielte ich von meinen fünf Karos von oben das „Karo-Ass“, welches der Alleinspieler mit „Pik-10“ stach. Mein Partner überstach jedoch mit „Pik-Ass“ – warum sonst sollte er mich so dringend ans Spiel bringen wollen? – und zog daraufhin Trumpf von oben, wodurch ich u. a. meine „Karo-10“ nach Hause bringen konnte. Als wir gerade 59 Augen erlangt hatten, musste mein Partner vom Spiel gehen bzw. den Alleinspieler ans Spiel bringen, und da hatte ich schon dieses ungute Gefühl, das sich letztlich bestätigen sollte: Der Alleinspieler machte alle weiteren Stiche und gewann sein Spiel. Wenn man im Skat einmal davon sprechen kann, dass der Alleinspieler „die Partie noch gedreht hat“, dann in diesem Fall. Am Ende sprangen für mich 1059 Punkte heraus (Spielverhältnis 13:3, 439 Spielpunkte), wodurch ich meine Mitspieler – 823 (Spielverhältnis 9:1) und 658 Punkte (Spielverhältnis 7:2) – ein wenig distanzieren konnte. Allerdings spielte das keine große Rolle: Ich wollte mein Buch schließlich loswerden, und selbst wenn ich Punktbester geworden wäre, hätte eben der Zweitbeste das Buch erhalten. Um es vorwegzunehmen: Mein Mitspieler mit 823 Punkten an diesem Tisch, der auch das tolle Pikspiel gewinnen konnte, sollte letzten Endes das Rennen machen mit einer fulminanten 1600er-Serie im Anschluss.

2. Serie: Die 2. Serie am 1. Tisch ist fast schon ein Symbol für Kampf und Krampf: Wer hat es sich nicht schon gewünscht, lieber knapp auf Tisch 2 zu rutschen und dafür mit einer phänomenalen Serie noch alle abzuhängen? Was einem meiner Kollegen gelungen ist (s. o.), blieb mir verwehrt. Unser Gast aus Münster saß mit mir am Tisch und spielte einen ziemlich guten Skat, meine beiden anderen Mitspieler reizten jedes Spiel und ich machte bei meinen geliebten Nullspielen mal wieder keine gute Figur. Mit Unvernunft fing der Schlamassel an: Spielt man einen „Null-Hand“ mit „8, 9, 10, Ass“ von einer Farbe? Wenn die Karten 2:2 sitzen, müsste doch irgendwann jemand mit der „7“ kommen – darauf baut diese Art von „Null-Hand“. Selbst bei 3 Karten auf einer Hand mit der „7“ kann man doch darauf hoffen, dass der betreffende Mitspieler, wenn er die Farbe anpackt, auch die „7“ spielt. Bei vier Karten auf einer Hand ist das Spiel ohnehin verloren, genauso wie es gewonnen ist, wenn die „7“ blank sitzt. Insgesamt ist das doch ein kalkulierbares und durchaus lohnenswertes Risiko, oder? Ich habe das Spiel natürlich trotzdem verloren, aber womöglich würde ich es wieder probieren. Paradox ist übrigens, dass die Gewinnchancen mit 5 Karten einer geschlossenen Farbreihe von der „8“ an beim Null sogar noch größer sein dürften. Wenn nämlich nur noch 3 Karten bei den Gegenspielern sitzen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die „7“ blank sitzt oder, wenn sie zu zweit sitzt, sofort ausgespielt wird beim Anfassen dieser Farbe. Aber was mache ich mir Gedanken darüber? Ich verstehe von dem Spiel sowieso nichts, und dass ich kein Händchen habe, beweist der „Null Ouvert“ im letzten Spiel. Mit der blanken „Karo-9“ als einziger Schwachstelle bei zwei langen Farben erhielt ich das Spiel in Vorhand nach gehaltenen „36“. Mein Albtraumskat bestand leider aus „Pik-9, Pik-Ass“. Normalerweise hätte ich genau diese beiden Karten wieder gedrückt, da die Reizung für ein Karospiel beim einen Gegenspieler sprach und damit die Wahrscheinlichkeit, dass „Karo-7, Karo-8“ auf einer Hand saßen, größer war als die Wahrscheinlichkeit, dass „Pik-7, Pik-8“ sich nicht trennen konnten. Dennoch drückte ich aufgrund eines instinktiven Impulses „Pik-Ass, Karo-9“ und eröffnete mit „Pik-9“. Es kam, wie es kommen musste: „Pik-7“ und „Pik-8“ saßen auseinander, wohingegen sich „Karo-7“ und „Karo-8“ auf einer Hand befanden. So durfte ich mich am Ende über ganze 747 Punkte freuen (Spielverhältnis 8:2, 237 Spielpunkte). Mit 771 Punkten (Spielverhältnis 7:1) und 985 Punkten (Spielverhältnis 12:5!) waren zwei meiner Mitspieler mir nicht weit voraus, aber der Erstplatzierte, der bei meinem verlorenen „Null Ouvert“ zu meinem Erstaunen von „Pech“ bzw. „Schicksal“ sprach, kam dafür auf stolze 1346 Punkte (Spielverhältnis 10:1). Doch selbst diese hohe Punktzahl und auch der ganze harte Kampf zwischen meinen Mitspielern konnte es nicht verhindern: Der Kelch bzw. das Buch ging an Tisch 1 vorüber.

Endergebnis: 1806 Punkte (Spielverhältnis 21:5, 676 Spielpunkte) gehen gerade so noch und stellen gegenüber dem 15. Spieltag sogar eine fast 100%ige Steigerung für mich dar. Mit 1903 Punkten (-6) ist es sogar möglich, dass ich den 5. Platz behaupten konnte. Doch was den nächsten Spielabend betrifft, muss ich erst einmal an etwas anderes denken, denn: Allen meinen Vereinskameraden, die das Gratisexemplar nicht abstauben konnten, soll ich zum nächsten Mal jeweils ein Exemplar von „Skat: Streitfälle vor Gericht“ mitbringen. Mal sehen, wie sich diese Nebentätigkeit als fliegender Händler auf mein Spiel auswirken wird.

Skatverein „Bürgerbräu“ in Osnabrück, mein 2. Jahr, 18. Spieltag (8.9.2006):

Stand vor diesem Spielabend: Mit 1908 Punkten konnte ich mich wie erhofft auf dem 5. Platz halten. Auf die Punkterückstände gehe ich trotzdem nicht näher ein. Das ist hoffentlich verständlich, da mein Vereinskamerad auf dem 4. Platz an diesem Abend über 2900 Punkte gemacht hat. Doch ich sollte mich auch nicht beklagen können – abgesehen davon, dass es von den erfolgreichsten Spielabenden am wenigsten zu berichten gibt. Die mit Widmung an meine Skatfreunde veräußerten Exemplare von „Skat: Streitfälle vor Gericht“ interessieren Außenstehende vermutlich recht wenig. Deswegen geht es auch sofort los mit den nackten Zahlen.

1. Serie: In der 1. Serie gab es kein einziges interessantes Spiel von mir, das ich hätte notieren können. Alles plätscherte ganz amüsant vor sich hin, und am Ende belegte ich mit 1073 Punkten (Spielverhältnis 9:0, 323 Spielpunkte) knapp den 1. Platz, gefolgt von 955 Punkten (Spielverhältnis 9:1) und 874 Punkten (Spielverhältnis 8:2). Nur der Punktbeste vom letzten Mal, der das von mir ausgelobte Gratisexemplar von „Skat: Streitfälle vor Gericht“ erhalten hatte, musste für sein Glück „bezahlen“ und leistete sich bei 232 Punkten ein Spielverhältnis von 8:7 (mein vorsichtigeres Reizverhalten war daran nicht unwesentlich beteiligt).

2. Serie: Als Viertbester der 1. Serie bestritt ich die 2. Serie – wie übrigens auch die 1. Serie – an Tisch 1, dummerweise mit meinem späteren 2900er-Mitspieler, der in dieser 2. Serie 1410 Punkte erzielte (Spielverhältnis 16:3). Er reizte wirklich alles, wohingegen ich mir jedes Spiel erarbeiten musste und so auf 1239 Punkte (Spielverhältnis 11:0, 509 Spielpunkte) kam. Symptomatisch war folgendes Spiel: Mit „Kreuz-Bube, Herz-Bube, Karo-Bube, Kreuz-Dame, Pik-König, Pik-Dame, Pik-9, Pik-8, Pik-7, Karo-8“ kam ich in Hinterhand erst bei „24“ ans Spiel. Mein anschließender Pik-Hand wäre theoretisch zu verlieren gewesen (drei Trümpfe in einer Hand mit Überstich durch Trumpf-Ass sowie jeweils Ass und 10 auf meine Fehlkarten). Viel lieber hätte ich aber einen Grand (nach Skataufnahme) probiert, als ich bemerkte, dass „Pik-Bube“ im Skat lag. Warum nicht gleich auf die Hand? Das werden sich auch die letzten beiden Mitspieler (bei ihren Blättern) gefragt haben, denn sie mussten sich mit 698 (Spielverhältnis 6:1) bzw. 686 Punkten (Spielverhältnis 8:2) zufrieden geben.

Endergebnis: Ereignislos, aber erfolgreich, das fasst diesen Spielabend treffend zusammen, der für mich mit 2312 Punkten ziemlich erfolgreich verlief. Mit 1927 Punkten werde ich vor dem nächsten Mal höchstwahrscheinlich den 4. Platz belegen. Von mir aus kann es aber auch der letzte Platz sein, solange ich meine Skatsportlerehre behalte.

Verbandsliga der Verbandsgruppe 45 (Landesverband 04), 5. Spieltag (9.9.2006):

1. Serie: Es ging zwar um nichts mehr, da der Abstieg bereits besiegelt war, aber trotzdem wollten ich und meine Vereinskameraden uns mit einer anständigen Vorstellung aus der Verbandsliga verabschieden (was beinahe von Anfang an nicht geklappt hätte, da wir zunächst im falschen Spiellokal waren und im richtigen erst fünf Minuten vor Spielbeginn eintrafen). Umso schwerer traf es mich, dass bei mir in der 1. Serie überhaupt nichts lief. Den anderen schrieb ich wieder und wieder 72, 96, 120 oder 144 Punkte an, aber selbst bekam ich nichts auf die Hand. Und wenn doch, sollte es nicht besser laufen. Im Gegenteil: Bei meinem ersten verlorenen Spiel (das dritte insgesamt nach fünf Runden) blieb ich im Schneider! In Mittelhand reizte ich „18“ und kam mit „Kreuz-Bube, Herz-Bube, Kreuz-Ass, Kreuz-Dame, Kreuz-8, Herz-8, Karo-Ass, Karo-10, Karo-Dame, Karo-9“ ans Spiel. Im Skat lagen „Pik-Dame, Pik-9“, die ich gleich wieder drückte. Nach den ersten vier Stichen hatte ich dann bereits mein Spiel verloren: 1. „Kreuz-9, Kreuz-Ass, Karo-König“ (-15), 2. „Herz-Dame, Herz-Ass, Herz-8“ (-29), 3. „Kreuz-10, Kreuz-8, Pik-Ass“ (-50), 4. „Kreuz-König, Kreuz-Dame, Herz-10“ (-67). Am Ende bekam ich nicht einmal meine „Karo-10“ nach Hause. Da alle Trümpfe auf der einen und alle Kreuzen auf der anderen Hand saßen, hätte es auch nichts gebracht, im 1. Stich zu „tauchen“. Manche Spiele kann man eben nicht gewinnen. Als mir dann auch noch ein einfacher Grand kaputt gemacht wurde, blieb ich bei 486 Punkten hängen (Spielverhältnis 7:2). Das Punkteniveau war allerdings nicht besonders hoch, denn meine Mannschaftskameraden konnten mit ihren Leistungen noch jede Menge retten (insgesamt ca. 3500 Punkte). Nur 100 Punkte fehlten, um in der 1. Serie als Punktbeste abzuschneiden. Ergebnis: 2:1 Punkte

2. Serie: Auf einmal befand ich mich in einem ganz anderen Film (obwohl ich immer noch am selben Tisch saß). Die Karten kamen, die Spiele liefen und selbst die gemeinsten (Trumpf-)Verteilungen konnten mir nichts anhaben. Einer meiner Mitspieler war deswegen (und weil er selbst nichts bekam) gegen Ende so verzweifelt, dass er „Roulette“ spielte in Form von 50:50-Grands, bei denen z. B. die Buben richtig und/oder irgendeine 10 blank sitzen musste. Diese 50:50-Grands hat er jedoch allesamt verloren, einen davon sogar ohne vier Spitzen. Die Punkte für die verlorenen Spiele nahm ich natürlich auch noch dankend mit und verabschiedete mich mit 1447 Punkten (Spielverhältnis 14:0). Dummerweise waren es diesmal meine Vereinskameraden, denen das Glück ausgegangen war. Obwohl wir insgesamt weniger Punkte hatten als in der 1. Serie (ca. 3100 Punkte), erreichten wir trotzdem noch einmal das gleiche Endresultat. Ergebnis: 2:1 Punkte

Endergebnis: 4:2 Punkte sind ein würdiger Abschluss und das beste Ergebnis unserer Mannschaft in dieser Saison. Im Vergleich zum letzten Spieltag konnte ich mich sogar um ganze 2 Punkte verbessern und trug damit 1933 Punkte (Spielverhältnis 21:2) zu unserem Ergebnis bei. Nun muss diese zermürbende Saison erst einmal verdaut werden. Nächstes Jahr wird natürlich der sofortige Wiederaufstieg angepeilt, und ich bin gespannt, ob ich vielleicht den einen oder anderen Leser meiner Homepage am Tisch treffe. Heute hat mich niemand erkannt, aber das liegt womöglich daran, dass „Skat: Streitfälle vor Gericht“ zu meinem kleinen Geheimnis geworden ist, das erst dann gelüftet wird, wenn ich endlich anständig Skat spiele.